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Seminarbeschreibung: 

Das Seminar beschäftigt sich zum einen aus methodischer Sicht mit dem autobiographisch- narrativem Interview, seiner Realisierung (Interviewführung und ethnografisches Protokoll zum Ablauf des Interviews), Verschriftlichung (Transkription) und Analyse in Form eines sequenziellen Berichts. Theoretisch beschäftigen wir uns mit Fragen der Benachteiligung und Diskriminierung, die Menschen aufgrund ihres sozialen Status und/ oder ihres eingeschlagenen Bildungsweges bzw. im Bildungsbereich erfahren. Ziel ist es, ein autobiographisch- narratives Interview mit einer Person zu führen, für die – wie wir zunächst annehmen – diese Fragen relevant sind und es anschließend mit Bezug auf die im Seminar behandelten Theorien zu analysieren. 

Aufbau/ Bausteine und Aufgaben: 

Das Seminar gliedert sich in Modul 15.1 und 15.2. Entsprechend des übergeordneten Zeitplans aus Modul 15 wird der Schwerpunkt der einzelnen Sitzungstermine variieren und sich mal mit methodischen Fragen (15.1), mal stärker mit theoretischen Aspekten (15.2) und dann auch mit beiden beschäftigen. Zu Beginn führen wir in die Interviewführung und Struktur des narrativen Interviews ein (Einheit 1-3), sodass Sie auf dieser Grundlage dann ein autobiographisch-narratives Interview führen können. Für Modul 15.4 ist ferner die Reflexion über das Interview und in Vorarbeit dazu das Verfassen eines ethnographischen Protokolls möglichst unmittelbar im Anschluss an die Interviewsituation wichtig. Für die schriftliche Ausarbeitung (Forschungsbericht) ist es ferner erforderlich, einen Teil des Interviews zu transkribieren. In den weiteren Einheiten werden wir zunehmend auch auf sozialwissenschaftliche Theorien eingehen, um diese dann darauf aufbauend im weiteren Verlauf auf ihr konkretes Fallmaterial anzuwenden; dafür sollten Sie dann entsprechende Passagen aus Ihren Interviews vorbereiten. 

Die erforderlichen Leistungen im Überblick:

  • die Seminarlektüre aktiv lesen, d. h., Ihre Anmerkungen und Fragen dazu für die Besprechung im Seminar notieren 
  • Kontakt mit einer Person aufnehmen, für die – aus Ihrer Sicht – Fragestellungen zu Bildung und sozialem Status relevant sein könnten
  • mit der Person ein autobiographisch-narratives Interview führen 
  • direkt im Anschluss ein ethnografisches Protokoll über den Ablauf des Interviews anfertigen (dieses senden Sie an die Lehrenden in Teilmodul 15.4)
  • das Interview zum Teil transkribieren (wir besprechen Empfehlungen für die Auswahl)
  • für Ihren Forschungsbericht einen sequenziellen Bericht schreiben und das Interview analysieren 
  • ein Thesenpapier für die mündliche Prüfung anfertigen
  • insgesamt aktiv am Seminar teilnehmen, u.a. durch Vorstellung Ihres Interviews und Bezug auf die Seminarlektüre

Seminarplan (Fassung 15. April 2024)

Termin

 

Thema und Problemstellungen

 

Literatur

 

Einführungsblock in Präsenz

 

26.4.2024, 

10:15 Uhr bis 17.30 Uhr 

 

 

Einführung in das Seminar: Aufbau und Struktur Erläuterung Seminarplan und Aufgaben im Seminar 

 

Was bedeutet Diskriminierung durch sozialen Status und Bildung?

 

Was sind Stereotype und Vorurteile? 

 

 

Was ist ein narratives Interview und wie führe ich es? 

 

 

 

 

 

 

 

Hummrich, Merle (2017): Diskriminierung im Erziehungssystem. In: A. Scherr et al (Hrsg.): Handbuch Diskriminierung, S. 338-351.

 

 

Bernstein, Julia/ Inowlocki, Lena (2014): Soziale Ungleichheit, Stereotype, Vorurteile, Diskriminierung. In: Michaela Köttig / Thomas Kunz / Bettina Bretländer (Hrsg.): Vielfalt und Differenz in der Sozialen Arbeit. Perspektiven der Inklusion. Stuttgart: Kohlhammer Verlag, 15-26.

 

Küsters, Ivonne (2009): Das narrative Interview. Wiesbaden: Springer, S. 17-70.

Heiser, Patrick (2016): Datenerhebung mittels narrativer Interviews. YouTube-Video:

https://www.youtube.com/watch?v=4q1bOom_v5M&list=PLo3S6KzKyJoOJhMAQkQmjEquiz5grHbI5&index=7, letzter Zugriff am 01.04.2022

 

Übung in Kleingruppen

 

Einzeltermin (Inowlocki)

6. Mai 2024, 14.00-18.00 

Weiterer Fokus auf das Interview, biographisches Verstehen/ Reflexion

 

Ethnographisches Protokoll

Riemann, Gerhard (2016): Annäherungen an das Biografische in der Praxis der Sozialen Arbeit. Überlegungen zu zentralen Aufgabenstellungen und Elementen im professionellen Handeln und zu Formen ihrer Entdeckung und Rekonstruktion. In: Zeitschrift für Pädagogik 62 (2016) 2, S. 199-214.

 

 

Empfehlungen zum Verfassen eines ethnographischen Protokolls

Einzeltermin (Haag)

27. Mai 2024,

14.00-18.00 

Sequentieller Bericht und Transkription 

Detka, Carsten (2005): Zu den Arbeitsschritten der Segmentierung und der Strukturellen Beschreibung in der Analyse autobiographisch-narrativer Interviews.

Kowal, S. & D.C. O'Connell, 2015: Zur Transkription von Gesprächen. S. 437-446 in: U. Flick, E.v. Kardorff & I. Steinke (Hrsg.), Qualitative Forschung. Ein Handbuch. Reinbek bei Hamburg: RowohltTaschenbuch-Verlag.

Einzeltermin (Inowlocki)

3. Juni 2024

14.00-18.00

 

Narrative Interviews am Beispiel Bildungsbiographien von Erstakademiker_innen

„First Generation Students an der Frankfurt University of Applied Sciences”: Bildungsbiographien und Studienbedingungen in Hinblick auf Diversität. Qualitatives Forschungsprojekt im Rahmen einer Kooperation mit dem Amt für multikulturelle Angelegenheiten der Stadt Frankfurt am Main, Februar 2018 - Januar 2019

 

 

Präsenzblock 2

 

14.6.2024, 

10.15-17.30

 

 

Kapitalsorten bei Bourdieu

 

 

 

 

Bildungsmobilität zwischen den Generationen 

 

 

 

Vortrag im Seminar

 

Bourdieu, Pierre (1997): Ökonomisches, kulturelles und soziales Kapital. In: ders. Die verborgenen Mechanismen der Macht. Hamburg, S. 217-231. Hier nach: Franzjörg Baumgart (Hrsg.): Theorien der Sozialisation. Bad Heilbrunn 1997, S. 217-231.

 

Aus Bourdieus Werkzeugkiste: Soziale Ungleichheit und Bildung. Katarina Froebus, Susanne Kink-Hampersberger, Iris Mendel, Lisa Scheer, Julia Schubatzky (2021): Habitus.Macht.Bildung — Lehr-/Lernmaterialien. Graz.

 

Delcroix, Catherine (2021): Licht und Schatten der Familie Nour. Wie manche der Prekarität trotzen – Biographische Rekonstruktionen. Opladen: Verlag Barbara Budrich (insbesondere ab Kapitel VIII)

 

Dr. Minna Ruokonen-Engler, Institut für Sozialforschung, Leitung des DFG-Forschungsprojekts „Durch Bildung zu sozialem Aufstieg: Zur intergenerationalen Bearbeitung von Aufstiegserfahrungen in Migrationsfamilien“

 

17. bis 22. Juni

Blockwoche (Modul 15.4)

 

 

Einzeltermin (Inowlocki),

24. Juni 2024,

14.00-18.00

 

 

Diskreditierung und biographische Ressourcen 

 

Arbeit an Transkripten

 

Delcroix, Catherine (2021): Licht und Schatten der Familie Nour. Wie manche der Prekarität trotzen – Biographische Rekonstruktionen. Opladen: Verlag Barbara Budrich, „Nachwort: Zur Situation der Diskreditierung“

Einzeltermin (Haag),

1.Juli 2024, 

14.00-18.00

 

Geschlecht und Intersektionalität 

 

 

Arbeit an Transkripten

 

Loge, Lena (2021): Von Bauingenieurinnen und Sozialarbeitern. Studien(fach)wahlen im Kontext von sozialem Milieu und Geschlecht. Wiesbaden, daraus Kapitel 3, 33-52.

 

Schrader, K. (2014). Gender und Intersektionalität im Theoriediskurs der Sozialen Arbeit. In N. von Langsdorff (Hrsg.), Jugendhilfe und Intersektionalität (S. 57–73). Budrich.

 

Präsenzblock Tag 3

 

12.7.2024, 

10.15 bis 17.30

Vorstellung und Besprechung der Interviews, 

Fragen zum Bericht und zur Prüfungsleistung

 

 

 


Selbsteinschreibung (Student/in)
Selbsteinschreibung (Student/in)