Der öffentliche Raum steht längst nicht mehr dem privaten, individuellen gegenüber. Beide greifen ineinander und beeinflussen sich nachhaltig. In demokratischen Gesellschaften stellt der öffentliche Raum als Sozial- und Kulturraum der Gesellschaft bildende und formende Strukturen zur Verfügung. Durch gezielte handlungsorientierte Kunstformen und bewusst gesetzte künstlerische Intervention- und Aushandlungs-Verfahren kann hier sowohl in das Soziale als auch in die Gesellschaft hineingewirkt werden.
In diesem Seminar wird der öffentliche Raum zunächst in seiner aktuellen sozialen, ökonomischen, kulturellen und politischen Bedeutung beleuchtet und auf sein demokratisches Potenzial untersucht. Wie nutzen Diktaturen den öffentlichen Raum? Welche Wirkmechanismen transportieren welche gesellschaftlichen Werte? Wie weit hängen Demokratie und Interventionen im öffentlichen Raum zusammen? Und inwieweit eignen sich künstlerische und physische Handlungsformate, um soziale Präsenzen und Werte von Individuen und Gesellschaft im öffentlichen Raum zu transportieren?
Anhand verschiedener Konzepte performativer, körpergebundener Kunst werden im Seminar künstlerische Intervention-, Setzungs- und Aushandlungsverfahren vorgestellt und exemplarisch nachvollzogen. Ihre Wirkungen können im Modul ansatzweise erfahren und reflektiert werden. Es ist zu diskutieren, wie sie in unsere Gesellschaft hineinwirken können.
Parallel hierzu entwickeln die Studierenden selbst Kunstprojekte zu aktuellen gesellschaftlichen Themen für den öffentlichen Raum und setzen diese um- und schalten sich somit in den öffentlichen Diskurs ein.
- Dozent/in: HoeppePatricia Ines