
Von Unsichtbarkeit und Sichtbarmachen
Zur Repräsentanz von Frauen in der Architektur
Mehr Frauen als Männer studieren aktuell Architektur, Frauen
machen mehrheitlich hervorragende Abschlüsse und doch hat die Verschiebung der
Relation kaum Auswirkung auf Profession und Lehre. Nach den aktuellen Zahlen
der Bundesarchitektenkammer kommen nur knapp 35% der Absolventinnen auch
tatsächlich im Beruf an – die „missing group“ beträgt seit einigen Jahren
unverändert mehr als 20%. Noch immer ist das Bild von Architektur im
öffentlichen Bewusstsein männlich geprägt, insbesondere unter den Stars der Branche
dominiert das Alphatier im dunklen Anzug mit der markanten Brille. Wie kommt es
zu der ungleichen Geschlechterverteilung zwischen Hochschule und Berufspraxis?
Gibt es strukturelle Ursachen oder „harte Faktoren“, die erfolgreiche
Absolventinnen daran hindern, sich ebenso erfolgreich in dem Berufsfeld zu
etablieren, Büros zu gründen, Karriere zu machen? Oder sind es eher subtile
Prozesse der Ausgrenzung, die Frauen in die zweite Reihe oder sogar aus dem
Beruf drängen? Ganz anders gefragt: Wie können Studentinnen sich rüsten, um
sich in der Männerdomäne Architektur nicht nur durchzusetzen, sondern diese
auch allmählich ins Wanken zu bringen? Und was heisst das für junge Männer der
neuen Generation? Welche Strukturen und Strategien sind nötig, damit mehr Vielfalt
mehr Ideen schaffen kann? Es geht um Methoden der Bestandsaufnahme, Analyse und
Bewertung, der Textproduktion und der Erarbeitung von Interviews mit
ausgewählten Partner*innen – in der Hochschule und vor Ort.
Christina Budde war Kuratorin der Ausstellung „Frau Architekt – Seit mehr als
100 Jahren Frauen im Architekturberuf“ im Deutschen Architekturmuseum (DAM).
https://www.detail.de/artikel/frau-architekt-ausstellung-im-dam-frankfurt-31191
1. Seminartag: Fr, 17.10.25, 08.30 – 11.45 Uhr, BCN 233
- Dozent/in: Christina Budde
- Dozent/in: Heinrich Leßing