Ökosoziale Transformation baut auf einerseits auf unseren Visionen für eine gemeinsame Zukunft auf, und andererseits auf guten menschlichen Beziehungen und Fürsorge für uns selbst, andere und die Natur. In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit der Rolle von Individuum und Gruppe im Prozess der ökosozialen Transformation.
Um Veränderungen bewirken zu können, braucht es ein gutes Zusammenwirken als Gruppe bzw. als Team und gegenseitige Unterstützung. Gruppen sind potenziell intelligent und kraftvoll, d. h. wenn Menschen sich zusammenschließen, gibt es ein Potenzial für die Evolution jedes Einzelnen und des Themas, das sie gemeinsam bewegt. Es gibt die Hoffnung und Möglichkeit, dass aus den unterschiedlichen Wissenszugängen und Erfahrungen etwas Neues und Einzigartiges entsteht. Doch nicht selten scheitern Vorhaben an mangelndem Wissen und Kompetenz zu Dynamiken in Gruppen, und zur Rolle des Individuums.
Das Seminar richtet sich an all die, die Theorie und «Tools» erlernen und erleben wollen, die helfen Gruppen zu verstehen, ihr Potenzial zu nutzen und sie auch durch spannungsreiche Phasen zu navigieren zu können.
In diesem Seminar erkunden wir einerseits gesellschaftliche Ausschlussprozesse, die durch Macht, Status und Dominanz die Teilhabe aller verhindern, und andererseits wie Fürsorge und In-Beziehung-sein mit ökosozialer Transformation zusammenhängen können.
Wir erkunden wie ein gutes Zusammenspiel zwischen Individuum und Gruppe funktioniert und was es ist, was die einzelnen Stimmen, Positionen und Meinungen wirklich verbindet.
Und wie kann jede Stimme ihren Platz finden, gerade, auch wenn sie nicht der dominanten Meinung entspricht bzw. von einer Position der Marginalisierung gesprochen wird?
Wir werden Themen wie Macht, Commitment und Entscheidungsprozesse erkunden, sowie Spielregeln eines Miteinanders erforschen, welche die Evolution des Individuellen und des Gemeinsamen unterstützen.
Bitte anschnallen!
In diesem Seminar üben wir einen tieferen Blick in Gruppenprozesse, der oft ungeahnte Weisheit, Kreativität und zwischenmenschliche Verbindung und damit auch gesellschaftliche Transformation bewirken kann.
Die Teilnehmenden lernen einerseits theoretische Zugänge kennen, um diese Bezüge denken zu können. Zentral reflektieren Sie jedoch ihre eigenen Erfahrungen und erfahren Methoden, die Ihnen helfen, als Individuen und als Gruppe eine Entwicklung zu durchlaufen. Im Zentrum stehen neben Theorie zu regenerativer Praxis, Repräsentation und Gruppenprozessen, vor allem Kommunikationstools und Methoden zu Selbstorganisation.
Erwartet wird eine aktive Teilnähme bei der gemeinsamen Erkundung von Gruppenprozessen, Selbstorganisation und Selbststeuerung, sowie die Breitschaft über die eigenen Rollen und Dynamiken sowie Lernprozesse in der Gruppe zu reflektieren.
3 Literatur
Edding ,Cornelia, Schattenhofer, Karl (Hrsg.) (2016). Handbuch Alles über Gruppen, Weinheim ;
Basel, Beltz
Jossey-Bass (Hrsg.) (2010), The Handbook for Working with Difficult Groups: How They Are Difficult, Why They Are Difficult and What You Can Do About It, J-B International Association of Facilitators
Koglin, Ilona; Kommerell Julia (2022) Dragon Dreaming Playbook: Methoden, Prozesse & Praktiken für eine ganzheitliche Projektplanung und -umsetzung, Vahlen
Oliver, (2020). Macht in Gruppen: gruppendynamische Prozesse und Interventionen; Stuttgart, Klett-Cotta
Langmaack, Barbara; Braune-Krickau, Michael (2000). Wie die Gruppe laufen lernt: Anregungen zum Planen und Leiten von Gruppen ; ein praktisches Lehrbuch. Weinheim [u.a.], Beltz
Mindell, A. (1992). The Leader as Martial Artist: An Introduction to Deep Democracy (1st ed.). San
Francisco: Harper San Francisco.
Mindell, A. (1995). Sitting in the Fire: Large Group Transformation using Conflict and Diversity (1st
ed.). Portland, Or.: Lao Tse Press.
Mindell, A. (2002). The Deep Democracy of Open Forums. Charlottesville, VA: Hampton Roads.
Stahl, Eberhard, (2007). Dynamik in Gruppen: Handbuch der Gruppenleitung; Weinheim, Beltz
Starwhawk, (2011), Empowering Manual: A guide for collaborative Groups, NSP
4. Prüfungsleistung
Werkstück 1 (Unit 1 & 2): Vorbereitung und Vorstellung eines Lerninhalts
Lerntagebuch: 2 fassen jede Session zusammen & Reflexion danach
Werkstück 2: Anwendung einer der vorgestellten Tools & Reflektion