Professionalität ist ein Wort, dass nicht nur in der Sozialen Arbeit ebenso unterschiedlich wie missverständlich gebraucht werden kann. Da seine Bedeutung vom Gebrauchskontext abzuhängen scheint, fällt es schwer, Klarheit über seine Bedeutung zu gewinnen. Manche bezeichnen damit schon eine Coolness im Anzug, andere sehen darin die meisterhafte Präsentation von Fertigkeiten, Techniken oder von umfänglichem Wissen. Das anscheint   undeutliche Wort kann aber trotzdem als ein normatives Ideal wirken. Wer es in einer solchen Weise bestimmt, kann bemessen, was als professionell gelten kann, und was nicht. Im Seminar wollen wir uns anhand der Professionssoziologie von Ulrich Oevermann damit befassen, warum sich modernisierende Gesellschaften zwischen Markt und Staat Professionen hervorbringen, worin insbesondere in der Sozialen Arbeit ihr zentrales Handlungsproblem besteht, weshalb sie sich durch einen eigenen Ethos auszeichnen (müssen) und welche Eigenlogik in der praktischen Fallarbeit der Sozialen Arbeit sich dadurch für die Arbeitsbeziehungen mit den Klient*innen einstellt. Das Seminar ist aufgrund seiner Praxisnähe theoretisch. Deshalb ist Lese- und Diskussionsbereitschaft notwendig, sowie die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit dem bisherigen Weg durch das Studium.